Weiblichkeit pflegen - Teil 3

Der Beifuß ist eine alte Heil- & Schamanenpflanze, die viele Namen trägt: Stabkraut, Gänsekraut, Wilder Wermut, Dianakraut, Mugwurz, Machtwurz, Sonnwendgürtel, Weiberkraut, Schosswurz oder Jungfernkraut. Heilpflanzen, die den Namen von Göttinnen in sich tragen, sind sehr wichtige Pflanzen in der Frauenheilkunde. Er wirkt verdauungsfördernd, appetitanregend, durchblutungsfördernd, krampflösend, wehenfördernd und er regt die Menstruation an. Das bedeutet, dass der Beifuß kontraindiziert ist bei starken Blutungen, aber hilfreich sein kann bei ausbleibender oder schwacher Blutung. Hier wäre allerdings zu erforschen, warum diese überhaupt ausbleibt (Ursachenforschung). Im Falle der Amenorrhoe (Ausbleiben der Mens) kann es mehrere Ursachen geben, wie z.B. eine Anorexie, ein hormonelles Ungleichgewicht, seelische Nöte oder gar Traumen etc. Sie wirkt zudem krampflösend und ist daher bei Dysmenorrhoe angezeigt (Menstruationsschmerzen) und wirkt erwärmend auf den unteren Erwärmer (Bauch- / Beckenraum). Ein mächtiges Kraut, das in der Anwendung Behutsamkeit möchte und nicht umsonst eine Pflanze ist, die im 9-Kräuter-Segen erwähnt wird.

Beifuss horizontal

Erinnere dich, Beifuss, was du verkündet hast,

was du bekräftigt hast bei der großen Verkündung [Verkündung vor Gott].

"Una" [dem Urgott angehörig] heißt du, ältestes Kraut.

Du hast Macht für 3 und gegen 30,

du hast Macht gegen Gift und gegen fliegendes Gift [Ansteckung],

du hast Macht gegen das Übel, das über Land fährt.“

(Auszug aus dem 9 – Kräuter - Segen)

Unser Dianakraut ist vom Standort her unkompliziert. Du triffst sie fast überall und auf fast jedem Boden, sie wächst auf Wiesen, an Zäunen und gern auch an Bahndämmen. Sie blüht von Juli bis August und hat eher unscheinbare graugrün bis gelb gefärbte Blüten. Sie enthält Bitterstoffe, ätherisches Öl, verschiedene Vitamine, Gerbstoffe und Thujon (daher Vorsicht in der Schwangerschaft!). Der Beifuß gehört zu den Korbblütlern und kann Allergien auslösen. Da unser schönes Gänsekraut Wehen fördert, ist er in der Schwangerschaft NICHT einzunehmen (auch nicht beim Räuchern) außer in den Händen fachkundiger Hebammen, wenn der Zeitpunkt der Geburt gekommen ist. Sie ist zudem kontraindiziert bei fieberhaften Erkrankungen.

Am liebsten reise ich mit dem Beifuß in der Räucherkunst. Ich liebe ihren warmen, kräftigen und klärenden Geruch. Eine Wohltat für Leib und Seele und eines meiner liebsten Räucherpflanzen.

Kosan

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