Kräuterkunde mit Verantwortung – warum fundierte Kräuterausbildungen so wichtig sind
Im Februar dieses Jahres hatte ich Kontakt mit einer Dame, die sich für unsere Kräuterpädagogik-Ausbildung I in unserer Akademie interessierte. Sie erzählte, dass ChatGPT uns empfohlen habe – wir seien so wunderbar und genau das Richtige für sie. Unsere Kräuterausbildung war bereits seit einem halben Jahr ausgebucht, wie auch auf unserer Website vermerkt. Es gab eine Warteliste. „Bitte setzen Sie mich darauf“, bat sie – was wir natürlich gerne getan haben.
Einen Monat später fiel mir zufällig auf, dass die gleiche Interessentin ihr Instagram-Profil geändert hatte – dort stellte sie sich nun als Kräuterpädagogin vor. Innerhalb eines Monats also vom Interessenten zur zertifizierten Fachkraft? Das wirft Fragen auf: geht das mit rechten Dingen zu?
Der Begriff Kräuterpädagoge ist in Deutschland leider nicht geschützt. Es gibt eine Vielzahl nicht geschützter Berufsbezeichnungen, die ohne staatliche Zulassung nach eigenem Ermessen verwendet werden können – unter anderem:
Doch Vorsicht: Auch wenn viele dieser Begriffe frei verwendbar sind, ist es rechtlich nicht zulässig, den Eindruck zu erwecken, man arbeite als Heilpraktiker/in oder Arzt – oder führe Heilbehandlungen durch. Heilversprechen sind grundsätzlich heikel, auch unter ausgebildeten Fachleuten der Naturheilkunde.
Kräuterkunde - als Hüter des Wissens tragen wir große Verantwortung
Kräuterkunde ist ein wertvoller Schatz, der mit Achtsamkeit und Integrität weitergegeben werden sollte. In unserer Akademie erleben wir, wie unsere TeilnehmerInnen über einen Jahreskreislauf hinweg mit Hingabe und Präsenz ein tiefes Wissen aufbauen – begleitet von erfahrenen AusbilderInnen und im respektvollen achtsamen Umgang mit der Natur und ihren Pflanzenwesen.
Dass manche Menschen sich ohne fundierte Ausbildung als Kräuterpädagogen bezeichnen, lässt sich leider nicht verhindern. Doch es zeigt einmal mehr, wie wichtig Qualität und Aufklärung sind. Auch im Bereich der HeilpraktikerInnen oder Coaches gibt es große Unterschiede in Fachkenntnissen und Erfahrung. Ein Titel allein sagt wenig, die Haltung und das gelebte Wissen sowie langjährige Erfahrung sagen alles. Zertifikate alleine machen natürlich keinen befähigten Kräuterkundler aus, aber sie machen zumindestens transparent, auf welchem Weg man sein Wissen erworben bzw. vertieft hat.
Und noch etwas ist mir wichtig: auch wenn uns Eltern oder Großeltern viel Kräuterwissen mitgegeben haben – das ersetzt keine umfassende Ausbildung. Es kann diese jedoch sehr bereichern. Wer wirklich lernen möchte, darf sich in einer achtsamen Gemeinschaft von Gleichgesinnten zeigen, darf Fragen stellen, Feedback annehmen. Ich habe meine Präsenz Ausbildungen immer als große Bereicherung erlebt.
Weil uns in der Heil- & Wildkräuterakademie e.V. hochwertige Kräuterausbildungen ein echtes Herzensanliegen sind, möchte ich dir einige Gedanken mitgeben:
Die wichtigsten Zutaten sind Herz und Hingabe...
Die Natur ist unsere große Lehrmeisterin – doch wir hören sie oft nur leise flüstern. Um sie zu hören, braucht es einen geschulten Geist, ein offenes Herz und kompetente Menschen, die den Weg vor uns gegangen sind. Als HüterInnen des Kräuterwissens tragen wir Verantwortung – nicht nur für unsere Gegenwart, sondern auch gegenüber jenen, die dieses Wissen über Generationen hinweg gepflegt und bewahrt haben.
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