Einführung – Paracelsus und die Signaturenlehre
„Die Natur zeichnet ein jegliches Gewächs, das von ihr ausgeht, zu dem, wozu es gut ist. Darum, wenn man erfahren will, was die Natur gezeichnet hat soll man es an den Zeichen erkennen, welche Tugenden in einem Ding sind.“ (Paracelsus)
Paracelsus lernte von Kräuterfrauen, Bauern, Badern und Schäfern. Sein Name ist legendär und wie kaum ein anderer mit der Signaturenlehre eng verwoben, hatte er diese doch umfassend erforscht. Als Theophrastus Bombast von Hohenheim geboren (1493 – 1541) war er ein schweizerisch-österreichischer Arzt, Alchemist und Astrologe. Um sein frühes Lebensende ranken sich einige Mythen, er wurde wohl von Neidern oder von Zeitgenossen, denen er ein Dorn im Auge war, vergiftet.
Das Leben ist sehr vielschichtig und facettenreich. Wenn wir den Blick über die Materie hinaus in die geistige Welt erheben, welche unser Sein und damit die Materie durchwirkt, dann sind Pflanzen weitaus mehr als die Summe ihrer Wirkstoffe. Sie sind komplexe Wesen, wie wir. Vielschichtige, multidimensionale eigene Persönlichkeiten, wenn man sie als solche bezeichnen möchte. Ein jede Pflanze mit anderen Qualitäten und Tugenden. Nur wenn das Denken zur Ruhe kommt und wir in die Stille (zurück) finden, können wir diese subtile(re) Ebene der Kommunikation für uns entdecken. Diese Art der Wahrnehmung fliegt den wenigsten zu, auch wenn manche Menschen talentierter sein mögen. Es braucht Geduld und ein beständiges Kultivieren dieser Fähigkeiten, die in uns allen schlummern und nur darauf warten (wieder) entdeckt zu werden.
Betrachten wir die Gestalt, die Farbe(n), Blüten und Blätter, den Duft unserer Pflanzengefährten. Nehmen wir ihre Energie bzw. Ausstrahlung wahr. Horchen wir auf die innere Stimme, die sich Intuition nennt – sofern das kognitive Denken nicht dazwischen funkt. Wie spricht diese Pflanze zu mir?
Lasst uns genauer hinschauen und fühlen…und vor allem erst einmal still werden.
Wahrnehmung – was uns die Farbe einer Pflanze mitzuteilen vermag
„Man sieht oft etwas hundert Mal, tausend Mal, ehe man es zum allerersten Mal wirklich sieht.“ (Christian Morgenstern)
Einige Anhaltspunkte, welche uns die Farbe einer Pflanze in Bezug auf ihre WIrkkraft schenken kann (nicht muss). Anbei eine stark komprimierte und vereinfachte Übersicht:
ROT: Verbindung zum Herzen und zum Blut
ORANGE: repräsentiert die Strahlkraft der Sonne, vermittelt Wärme
ROSA: symbolisiert Sanftheit, Zärtlichkeit, Weichheit und Harmonie
GELB: stimmungsaufhellend, einer Sonne gleich; gelbe Wurzeln, Pflanzensäfte oder Blüten werden als „Leberpflanzen“ verortet (siehe Analogie Gelbsucht)
WEIß: weiße Pflanzensäfte haben oft einen Bezug zur Lymphe, weiße Blüten hingegen werden mit Reinheit, Unschuld und Neuanfang assoziiert
DIe Signaturenlehre ist mit diesen Beitrag längst nicht erschöpfend behandelt. Unsere Welt ist voller Wunder und Mysterien. Bei allem Wissen, welches (scheinbar und tatsächlich) verfügbar und über diverse Suchmaschinen, Medien, Bücher etc. zugänglich ist, mangelt es uns doch an Weisheit. Weisheit entstammt einer anderen Quelle als das (Kopf) Wissen. Wenn wir diese Quelle wieder freilegen, können wir mit uns selbst und unseren Mitgeschöpfen – ob Mensch, Tier, Baum oder Pflanze – auf heilsame Weise in Beziehung treten. Es ist eine Beziehung, die in Achtung, Wertschätzung, Dankbarkeit, Offenheit und Liebe gründet. Mutter Natur lädt uns ein immer wieder mit einem offenen und achtsamen Blick durch ihre Schatzkammer zu streifen. Es würde mich freuen, wenn dieser Artikel dich inspiriert die Pflanzenwelt mit neuen Augen zu betrachten. Gerne mit den Augen der Liebe...